Heiltrance nach Milton Ericson

Viele unserer Verhaltensmuster sind zurückzuführen auf Glaubenssätze unserer Kindheit, die uns so selbstverständlich sind, daß wir sie nie hinterfragen, zumindest so lange nicht, bis sie uns behindern in Form von Lebenskrisen, wobei ich eine Krise immer als Wegkreuzung, als eine Art Entscheidungshilfe betrachte.

 

Die Heilhynose nach Milton Ericson ist eine erlaubende Trance, das bedeutet, daß während der Trance das Tagesbewußtsein wach und dabei ist. Bei der bestimmenden Trance wird das Tagesbewußtsein ausgeschaltet, der Patient schläft scheinbar. Bei der erlaubenden Trance ist der Patient „wach“, er begleitet seine Arbeit. So zeigen sich die alten Glaubenssätze, werden dem Bewußtsein deutlich und können so überarbeitet werden. Die alten „Überlebensstrategien“ können nun durch neue „Lebensstrategien“ ersetzt werden, aus dem „Über“-Leben wird Leben, der Schritt in die Freiheit aus alten Fußangeln heraus kann gegangen werden – und zwar bewußt und frei.

 

Zur Tranceeinleitung bediene ich mich der Sprache, wähle aber manchmal auch ganz bewußt ein tranceinduzierendes Instrument, wie z. B. das Monochord, die Tambura-Koto oder die Schamanentrommel. Ich spreche mich allerdings immer mit dem Patienten darüber ab.

 

Ob der Tranceweg ins Hier und Jetzt führt oder in die Vergangenheit, bis hin in ein anderes Leben, bestimmt der Patient durch seinen Weg selbst. Letztendlich macht es für die Problemlösung an sich keinen Unterschied, ob es in der Jetzt-Zeit, in der Kindheit oder in einem früheren Leben gelöst wird.